Francesca Woodman

Chromogenic print, edition 10

Chromogenic print by F r a n c e s c a W o o d m a n, Providence, Rhode Island, 1978, BFA07,H. 110 х 115 cm, Edition 5/10 22 jährig sprang die Fotografin von Ihrem Hochhaus in den Tod. Ihr Körper, gebogen,strauchelnd, gekürzt, gezogen. In der Unschärfe fokusiert beginnt der Albtraum in Raum-Sinnfragen die sie leidenschaftlich in ihrem kurzem Leben prüfte. Laut David Levy Strauss »original revolutionary desire to crack the code of appearances« „Die Übertragung dieser Thesen auf Woodmans Fotografie führt Strauss zu einigen anregenden Feststellungen. So weist er etwa das spezifische Beziehungsgefüge der Woodmanschen Settings hin. Obwohl sie gleichermaßen Autorensubjekt und Darstellungsobjekt ihrer Fotografien ist, verfällt Woodman nicht in narzistische Selbstbeschau; denn immer bezieht sie sich merklich auf eine dritte Instanz, auf die Kamera bzw. den Betrachter. Dabei liefert sie sich allerdings nie ganz aus (oder böte sich ihm gar an, wie es Sollers Text nahelegt); wenn ihr Körper nicht ohnehin durch denn Ausschnitt fragmentiert wird oder sie sich hinter Spiegeln,Kaminverblendungen, Tapeten oder Tüchern versteckt, entzieht sie sich durch Bewegung, die ihr Abbild verschwimmen läßt. Am räumlichen Aufbau ihrer Settings bleibt immer ein gewisser Abstand zur Kamera spürbar. In ihr Notizbuch schrieb sie lakonisch: »You cannot see me from where I look at myself“. Marie Röbl, Balancieren zwischen Abgrenzung und Auflösung. Francesca Woodman (1958-1981), in: Camera Austria Nr. 65, Graz 1999, S. 89

110 х 115 cm, Edition 5/10